Peter und der Prof - 01 - Die Riesen fallen - Peter und der Prof by Ingvar Ambjornsen

Peter und der Prof - 01 - Die Riesen fallen - Peter und der Prof by Ingvar Ambjornsen

Autor:Ingvar Ambjornsen
Die sprache: deu
Format: azw3, mobi, epub
Tags: Jugendroman
ISBN: 9783942822626
Herausgeber: Hey Publishing GmbH
veröffentlicht: 2013-12-17T23:00:00+00:00


Ich will niemanden mit all dem Üblen, um nicht zu sagen, all dem Dummen quälen, das auf diesem Treffen gesagt wurde. Es reicht sicher, dass es mir kalt über den Rücken lief und dass der Prof und ich nach und nach so wütend wurden, dass wir am liebsten losgebrüllt hätten! Denn diese Leute saßen da und redeten über unsere Freunde! Sie hatten vor, Anwar und seiner Familie das Leben sauer zu machen, obwohl die doch ohnehin schon Sorgen genug hatte. Sie redeten nur Mist über Mädchen wie Aisha, die der Prof und ich einfach nur toll fanden - sie nannten Aishas schöne braune Augen »ein Arschloch in der Visage«. Ich kann bloß sagen, dass diese Menschen uns einfach total bescheuert vorkamen, und wenn sie irgendwo ein Herz hatten, dann war das bestimmt in armierten Beton eingemauert.

Sie faselten fast die ganze Zeit über solchen Mist. Aber als sich das Treffen seinem Ende zuneigte, packte Schnurrbart seine Pläne für das, was er »direkte Aktionen« nannte, auf den Tisch und ich konnte hören, dass der Prof sich wie ein Besessener Notizen machte. Sie planten weitere Aktionen wie die an unserer Schule. Eine sollte an einer Schule im Osten und eine an einer Schule im Westen der Stadt laufen.

Es war offenbar wichtig, dass Ost und West unterschiedliche Flugblätter bekamen. Im Osten wollten sie behaupten, dass Norweger ihre Arbeit verlieren würden, wenn wir die Pakistaner nicht loswerden könnten, im Westen dagegen sollten Pakistaner und andere farbige Menschen als tiefer stehende Geschöpfe dargestellt werden, mit viel weniger Grips in der Birne als wir Weißen. Im Westen wollten sie zuerst zuschlagen. Diese Aktion sollte in der Nacht zum nächsten Donnerstag ausgeführt werden und die drei Bonzenbubis sollten die Sache übernehmen. In der folgenden Nacht wollten der Fuchs und sein Kamerad zusammen mit Filla und dem Winzling mit dem Schlüsselbund in Ostoslo zulangen. Die Flugblätter, die sie dabei verteilen wollten, sollten sie am Vorabend hier im Keller abholen.

Dem Prof und mir taten inzwischen die Beine so weh vom Hocken, dass wir schon ganz verzweifelt waren. Aber wir wollten nicht abhauen, ehe wir nicht alles gehört hatten, was hier zu hören war, und wir wagten es auch gar nicht. Einer oder mehrere von ihnen hätten ja plötzlich Lust bekommen können, frische Luft zu schnappen - und vielleicht waren ja auch noch andere hierher unterwegs.

Es dauerte und dauerte, aber gegen neun kriegten sie endlich die Hintern hoch. Filla verschwand als Erster, zusammen mit Fuchs und Kamerad, wahrscheinlich wollten sie ihn im Taunus mitnehmen. Dann folgten die anderen in rascher Reihenfolge: die drei Oberklassenbengel, der Kerl mit dem Schlüsselbund und schließlich Schnurrbart. Einer nach dem anderen kletterte die Treppe hinauf und ihre Schritte verhallten hinter ihnen.

»Endlich!«, sagte der Prof und versuchte sich aufzurichten. »Au!«

»Ruhig!«, befahl ich. »Ich glaub, ich hab was gehört!«

Und richtig. Wieder hörte ich oben Schritte. Dann wurde die Tür zugeschlagen und ich hörte das Geräusch eines Schlüssels im Schloss. Klick! Wir waren in einem Nazikeller in Briskeby eingesperrt!

»Das hat uns gerade noch gefehlt!«, flüsterte ich verzweifelt. Ich konnte die Gesichter von Mutter und Vater vor mir sehen, wenn ich heute Nacht nicht nach Hause käme.



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